Heute geht’s im Podcast und Blog um eines meiner Lieblingsthemen: Redaktionspläne!

“Oh Gott, ein Redaktionsplan?! Das ist bestimmt langweilig und kostet viel Zeit! Brauche ich das überhaupt? Kann ich mir das nicht sparen?”

Ich persönlich stelle sehr gerne Redaktionspläne zusammen. Oft fühlt es sich wie ein kniffeliges Puzzle an, und wenn man es geschafft hat, blickt man stolz auf das stimmige Gesamtbild.

Hier anhören:

Oder du suchst in deiner Lieblings-Podcast-App nach “Heul nicht, mach doch!” und abonnierst den Podcast dort.

Wer braucht einen Redaktionsplan?

Kurzum: jede Person, die regelmäßig Content produziert.

Bei Passion Projects wie einem Blog, Podcast oder Youtube-Kanal liegt es in der Natur der Sache, regelmäßig zu produzieren. Aber auch für Offline-Projekte spielen Content und Social Media eine große Rolle, zum Beispiel wenn via Social Media Werbung für ein Event gemacht wird (Spannung und Community aufbauen). Man kann auch begleitend zu einem Projekt Content produzieren. So hat beispielsweise Corinne vom Makellosmag mit einem Podcast (“Unbeschrieben“) den Schreibprozess ihres ersten Buchs dokumentiert. (Mit Corinne erscheint übrigens bald ein Interview im Podcast!)

Vorteile eines Redaktionsplans

  • strategisch auf ein Ziel hinarbeiten
  • einmalige Arbeit, von der man Wochen und Monate profitiert
  • Kontinuität erreichen
  • produktiver arbeiten (z.B. vorproduzieren, Batching)
  • weniger Stress
  • Grobe Leitlinie für kreative Menschen
  • das große Ganze im Überblick haben

Einen Redaktionsplan erstellen in 3 Schritten

Mach doch ‘nen Blog!

Im folgenden gebe ich dir einen einfachen 3-Schritte-Plan, mit dem du deinen eigenen Redaktionsplan erstellen kannst.

Anhand von zwei Beispielen (Beispiel 1: Blog über deine Stadt/Nachbarschaft, Beispiel 2: Instagram-Account über Nachbarschaftsfest in ein paar Wochen) gebe ich ein paar Ideen, wie ich das angehen würde. Daraus kannst du hoffentlich Inspiration für dein Projekt ziehen!

Schritt 1: Worüber möchtest du reden?

Als erstes leitest du vom Thema deines Passion Projects eine Handvoll Oberthemen fest. Versuche, die wichtigsten Bereiche abzudecken. Es sollten nicht zu viele Kategorien werden, da sonst die Übersichtlichkeit leidet. Meiner Meinung nach sind 3-6 Oberthemen eine gute Zahl.

Beispiel 1 (Blog): Tipps für Aktivitäten, Kostenlose/günstige Ausflugsmöglichkeiten, Fotostrecken, Interviews/Porträts

Beispiel 2 (Insta): Schöne Spots der Nachbarschaft, Behind the Scenes der Planung, Vorschau auf Event

Ideen sammeln

Nun erstellst du dir mit diesen Oberthemen eine Mindmap oder eine Liste. (Wie du lieber arbeitest ;)) Finde für jedes der Oberthemen ein dutzend konkreter Ideen. Im Beispiel 1 haben wir als Oberthema Interviews oder Porträts festgelegt. Also überlegen wir uns nun 10 konkrete Personen, die wir interviewen könnten.

Wenn dir keine Ideen zu einem Oberthema einfallen, ist es schlecht gewählt. Überleg nochmal!

Im besten Fall hast du nach diesem Schritt 50 oder mehr konkrete Ideen für Beiträge.

Formate

Ein Format ist eine bestimmte Form von Content, die sich z.B. durch eine bestimmte Länge, ein Ziel, einen Ton oder die Gestaltung abhebt. Denk mal an Jan Böhmermanns Neo Magazin Royale – da gibt es verschiedene Formate wie das Stand-Up am Anfang, das Interview mit dem Gast, die Musikeinlage sowie ganz konkrete Formate wie Prism is a Dancer, Das Urteil oder Spiele alá Entscheide dich! oder Viral oder egal.

Solche Formate bringen zum einen den Wiedererkennungswert für die Leserinnen und Leser, zum anderen machen sie es für dich einfacher, den Content zu produzieren, weil die mit Vorlagen arbeiten kannst.

Überlege dir auch: Was ist das Ziel des Beitrags? Soll er informativ, unterhaltsam oder inspirierend sein?

  • Informativ: Tutorials, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Faktensammlungen, Infografiken
  • Unterhaltsam: Witz, Satire, Kolumnen; ästethische Bilder oder Videos, Storytelling
  • Inspirierend: Zitate, emotionale Aussagen, Storytelling

Schritt 2: Wie oft willst du darüber reden?

Nun fragst du dich: wie oft willst oder kannst du Content produzieren? Triff jeweils pro Format oder Oberthema eine Entscheidung.  Zum Beispiel könntest du einmal pro Monat ein Interview machen, und den kurzen Aktivitätentipp einmal pro Woche.

Versuche, anhand des Aufwands und der benötigten Ressourcen realistisch zu planen. Lieber zu wenig als zu viel! Wenn du total ambitioniert planst, dass du drei Mal pro Woche bloggst, wirst du nach kurzer Zeit total gestresst und frustriert aufgeben.

Behalte auch deine Strategie im Blick! Strebe eine gute Mischung aus deinen Themen und Formaten an.  Am Ende solltest du sowas wie einen Blanko-Monatsplan haben.

Tipp: Behind the Scenes nicht vergessen! Wer steckt eigentlich hinter diesem Account? Menschen sind neugierig und stellen eher eine Verbindung her, wenn man den Eindruck hat, die Person zu kennen.

Schritt 3: Wann postest du was?

Theoretisch kannst du dir jetzt alle vier Wochen den Blanko-Monatsplan nehmen und den Formaten oder Oberthemen einfach eine konkrete Themenidee zuordnen. Dafür kannst du dich aus dem Vorrat bedienen, den du im ersten Schritt angelegt hast (MindMap oder Liste). Tja, ganz einfach, oder? Nicht ganz… Denn jeder Monat ist anders!

Redaktionsplan an den jeweiligen Monat anpassen

Vier verschiedene Arten von Terminen beeinflussen den Monat:

  • Termine des Projekts, z.B. Termin des Nachbarschaftsfests oder Jahrestag des Blogstarts
  • Termine des Themas, z.B. Stadtfest oder Aktionstag der Nachbarschaft (Tipp für Feier-, Gedenk- und Aktionstage: kleiner-kalender.de)
  • Allgemeingültige Termine, z.B. Weihnachten, Sommerloch, Semesterstart
  • Persönliche Termine, z.B. Urlaube, Klausurenphase

Tipp: Die Recherche nach Terminen kannst du gut für mehrere Monate am Stück machen. So sparst du Zeit!

Wenn du diese Termine in deinen Monatsplan schreibst, werden dir Anlässe auffallen, zu denen du auf jeden Fall posten solltest (z.B. zu deinem Thema passender Aktionstag) oder Zeiten, zu denen contentmäßig nicht so viel passiert (z.B. Klausurenphase). Betrachte dabei nicht nur die einzelnen Tage, sondern auch die Zeit davor und danach. Ein Beispiel: Weihnachten. Am Heiligabend selbst wirst du sicher Weihnachtsgrüße an deine Community schicken und ihnen ein frohes Fest wünschen.  Aber bereits vier Wochen vorher kannst du einen Blogbeitrag über lokales Weihnachtsgeschenke-Shoppen posten, und eine Woche danach einen Beitrag darüber, in welchen Second-Hand-Läden man seine ungeliebten Geschenke loswird oder tauscht.

Alle Termine rausgesucht? Super. Nun nimmst du dir wieder deinen Blanko-Redaktionsplan vor und integrierst beides miteinander. Dabei kann es sein, dass du Termine verschiebst oder abhängig vom Termin das passende Thema auswählst. Diese Art der weitsichtigen Vorgehensweise erlaubt es dir, Beiträge vorzuplanen, vorzuproduzieren und effizienter zu arbeiten.

Methoden, einen Redaktionsplan zu verschriftlichen

Natürlich gibt’s nicht die eine ultimative Methode! Mein Tipp: probier einfach verschiedene Methoden aus und guck, was dir liegt.

  • Blatt Papier
  • Kalender
  • Bullet Journal
  • Google Kalender
  • Trello
  • Excel/Google Sheets

Ich persönlich brainstorme gern ganz klassisch auf Papier und übertrag die Ergebnisse, mit denen ich zufrieden bin, dann in mein Projektmanagementtool Trello.

Und das war’s schon! Viel Spaß beim Planen & Posten!

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