Dark Light

Eine Freundin von mir meinte neulich: „Es gibt schon viele Sachen, die ich so als Hobby machen kann. Aber das ist dann irgendwie sinnlos. Stricken zum Beispiel: Ich stricke einen Schal, dann stricke ich eine Mütze, und dann? Irgendwie fehlt mir das große Ganze. Warum sollte ich stricken?

Okay, zugegeben, Stricken ist schon speziell. Ich persönlich habe den Dreh mit den komischen Nadeln eh nie rausbekommen. Aber du verstehst bestimmt das Grundprinzip: Manche Sachen machen ab und zu Spaß, aber nicht dauerhaft, weil ein größeres Ziel dahinter fehlt.

Wenn es dir auch so geht, dann kannst du dein sporadisches Hobby in ein Passion Project mit Struktur verwandeln, quasi ein professionalisiertes Hobby. Wie kannst du nun das „große Ganze“ schaffen? Bleiben wir beim Beispiel stricken:

Du kannst…

… eine Community gründen: Starte einen Strick-Stammtisch in deiner Stadt und strickt gemeinsam, dann macht es mehr Spaß! Begeistere Anfänger*innen von deinem Hobby!

… dein Wissen weitergeben: Mach Strick-Workshops in deiner Nachbarschaft, z.B. im Nachbarschafts- oder Jugendzentrum. Oder du filmst Tutorials deiner neuesten Strickmuster und veröffentlichst sie online. Vielleicht hast du einen speziellen Twist, z.B. Tutorials, wie man Wollreste besonders effektiv verwerten kann? (#Nachhaltigkeit) Oder du digitalisierst die traditionellen Zopfstrickmuster, die schon deine Großmutter verwendet hat, und verbreitest sie an andere Strickbegeisterte?

… etwas Gemeinnütziges machen: Schnapp dir deine Community oder deine Workshop-Teilnehmerinnen (siehe oben) und startet eine Sammel-Aktion: Strickt Schals und Mützen für Obdachlose oder andere Bedürftige. Verkauft oder versteigert die Mützen, um Geld für eine NGO zu sammeln. Arbeitet mit Sponsor*innen zusammen, um Geld- oder Sachspenden zu bekommen. (Stattet die Mitarbeiter*innen mit Strickwaren in Firmenfarben aus, die euch das Unternehmen gegen eine Spende an eine NGO „abkauft“)

… eine Challenge daraus machen: Schaffst du es diesen Winter, 100 Mützen zu stricken? Auch dies kannst du wieder mit dem Community- oder dem Charity-Aspekt verbinden!

Okay, okay, genug mit dem Strick-Beispiel. Du hast das Muster sicher verstanden und kannst es auf dein eigenes Hobby beziehungsweise Passion-Project-Thema übertragen.

Was sind die Vorteile?

  • Du bringst Regelmäßigkeit rein – gerade, wenn du etwas mit anderen Menschen machst, z.B. ein vierzehntägiges Strick-Café
  • Du gibst dem Hobby einen Sinn
  • Du lernst automatisch neue Sachen – zum Beispiel wie man mit der Kamera umgeht, wenn du deine Strickkreationen fotografierst, oder wie man anderen etwas beibringt
  • Die Investition (z.B. der Kauf der Stricknadeln) hat sich gelohnt, weil du dein Projekt regelmäßig fortführst
  • Du kannst ein Hobby und Engagement verbinden, z.B. wenn du mit den Frauen aus der benachbarten Flüchtlingsunterkunft strickst oder einen Workshop im Jugendhaus deiner Stadt anbietest.

Fazit: Wenn du einer Tätigkeit ab und zu gerne nachgehst, aber dir irgendwie das „Warum“ dahinter fehlt, dann kannst du dir ein „strukturiertes Hobby“ schaffen.

Passend dazu:

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