Dark Light
Sabine war ein Mentee von mir und wir haben in unserer Mentoring Zeit an ihrem Blog gearbeitet, speziell am Blog-Konzept, an den Themen, am Namen und so weiter. In dieser Folge sprechen wir darüber, wie sie nun vorgegangen ist, um sich Klarheit für ihr Konzept zu schaffen.

Sabine war ein Mentee von mir und wir haben in unserer Mentoring Zeit an ihrem Blog gearbeitet, speziell am Blog-Konzept, an den Themen, am Namen und so weiter. In dieser Folge sprechen wir darüber, wie sie nun vorgegangen ist, um sich Klarheit für ihr Konzept zu schaffen. Ihr bekommt den „Behind-the-scenes“ Einblick  und ihr erfahrt, wie das Mentoring abgelaufen ist. In den anderen beiden Mentoring-Podcasts ging es ja um die Medien Kurzgeschichte und Buch und jetzt geht’s um einen Blog. Das ist hoffentlich noch ein bisschen mehr relatable für euch, weil ich aus meiner Community häufig gehört habe, dass der gute alte Blog noch immer ein beliebtes Passion Project ist. Deswegen hoffe ich, ihr nehmt aus der Folge was mit: Dass sie euch inspiriert und Anregungen gibt, falls ihr selber einen Blog oder ein ähnliches Passion Project starten wollt. Und jetzt geht’s los mit dem Interview.

Podcast anhören:

Transkript:

Kato: So, hallo liebe Sabine! Du bist du jetzt mein dritter Mentee gewesen und heute ist ein Podcast, in dem wir erzählen, wie denn so dein Passion Project bisher ablief und wie ich dir dabei geholfen habe. Vielen Dank, dass du im Podcast bist!

Sabine: Ja, hallo Kato. Vielen Dank, dass ich hier sein darf.

Kato: Stell dich doch bitte kurz vor.

Sabine: Also ich bin Sabine und ich habe ein Mentoring bei Kato gemacht für mein Passion Project, einen Blog. Ansonsten bin ich jetzt seit ungefähr einem Jahr selbstständig als virtuelle Assistentin und wurschtel mich da so durch. Aller Anfang ist schwer. Auf meinem Blog soll es um Nachhaltigkeit gehen und da das ja an sich ein sehr weites Feld ist, möchte ich mich auf Herzensthemen von mir beschränken: Küche und Garten. Da kommt bestimmt noch mehr dazu.

K: Wie bist du denn zu der Idee gekommen, einen Blog zu starten? Also warum dieses Medium und warum diese Themen?

S: Ich habe mich eigentlich schon immer für Natur und Umweltschutz interessiert, ich habe auch in die Richtung studiert und eine Zeit lang in der Umweltplanung gearbeitet. Da habe ich aber festgestellt, dass es zwar wichtige Arbeit ist, ich mich aber mehr interessiere für die Frage: „Was kann ich als einzelne Person machen? Wie kann ich Nachhaltigkeit in meinem Alltag leben?“ Gerade bei den Themen Garten und Küche. Also bei der Ernährung zum Beispiel saisonales Essen oder im Garten keine Erde mit Hochmoortorf und lauter solche Sachen.

Das finde ich halt spannend und in mir steckt auch so ein kleiner Weltverbesserer. Ich möchte auch gerne meinen kleinen Beitrag leisten, um die Welt vielleicht ein bisschen besser zu machen und deswegen bin ich halt aufs Bloggen gekommen. Klar, man kann sich natürlich auch in einem Verein ehrenamtlich engagieren und alles; aber ich glaube, bloggen entspricht mehr mir. Das ist mehr so mein Weg und deswegen die Kombination von Bloggen und Nachhaltigkeit im Alltag, in Küche und Garten.

“In mir steckt auch so ein kleiner Weltverbesserer”

Bloggerin Sabine

K: Hast du auch darüber nachgedacht, ein anderes Medium zu wählen? Einen YouTube-Kanal zu machen oder einen Instagram-Account oder so zu den Themen?

S: Nicht wirklich. Also nicht viel, sagen wir es so. Instagram möchte ich zusätzlich zum Blog schon machen, das ja. Aber für mich war eigentlich relativ schnell klar, dass ich schreiben möchte. Ich bin eher introvertiert und schüchtern und mich vor die Kamera zu stellen und da YouTube-Videos zu machen, das wäre so ganz und gar nicht meins. Insofern ist auch schon das Podcast-Interview eine kleine Herausforderung für mich; aber das Leben ohne Herausforderung…! Insofern war mir eigentlich relativ schnell klar, dass ich schreiben möchte. Da kann ich halt in Ruhe meine Gedanken ordnen und meine Fotos zeigen.

K: Ja, da habe ich sogar ein von dir geschossenes Foto als Postkarte in meinem Büro hängen(lacht).

S: Genau!

K: Wir haben ja im April oder so angefangen. Ich bin mir gerade nicht mehr sicher; aber ich glaube vor ein paar Wochen.

S: Ja genau, im April hatte ich mich bei dir beworben. Da habe ich das auf Instagram gesehen, dass du da Mentees suchst.

K: Okay. Und hattest du die Idee schon länger? Also hat die Idee schon länger so ein bisschen in dir gegart und du hast dann gedacht: „Okay, jetzt fange ich an.“ oder war das dann auch relativ kurzfristig, bevor du dich beworben hast und wir angefangen haben?

S: Nee, also die Idee hatte ich schon sehr lange. Sowohl mit dem Bloggen, als auch mit dem Thema. Bei mir war halt immer das Problem, dass ich mich thematisch nicht ganz festlegen konnte. Ich habe sehr lange gegrübelt, ob ich jetzt nur einen Fotoblog machen soll, in dem es um saisonale Ernährung geht und vegetarische Rezepte. Oder schreibe ich doch liebe über Garten oder direkt über Nachhaltigkeit?

Ich habe mich da halt nicht so richtig festlegen können, was das Thema angeht, weil ich es immer wieder hinterfragt und mich gedanklich ein bisschen im Kreis gedreht habe: „Kann ich jetzt mehrere Themen auf dem Blog vereinen? Konzentriere ich mich doch lieber nur auf ein Thema?“ Das war halt immer so ein bisschen ein Hin und Her und ich bin nie so richtig in die Pötte gekommen. Deshalb war das dann so: „Oh, Kato, die macht da ein Mentee-Projekt. Okay, jetzt aber! Jetzt muss es endlich was werden.“ Und da habe ich mich dann bei dir beworben und das hat dann ja geklappt mit dem Mentoring.

K: hab‘ das schon in dem anderen Podcast mit Katinka gesagt, der vorher erscheinen wird und deswegen haben Leute das jetzt vielleicht auch schon gehört, aber: Ich fand das so cool, dass sich so unterschiedliche Frauen bei mir beworben haben. Also komischerweise nur Frauen, ich weiß nicht, ob mein Branding Männer irgendwie abschreckt oder so (lacht). Das ist an für sich natürlich nicht nur für Frauen gedacht. Aber ich fand es einfach so cool, dass sich so unterschiedliche Leute gemeldet haben mit unterschiedlichen Themen und auch so von der Art her. Also Katinka, die so ein Berliner Hipster ist und immer mit Mate im Mauerpark sitzt und coole Insta Stories macht. Und dann du, du wohnst halt eher ländlich und du hast deinen Garten wo du dann irgendwie Tomaten anpflanzt, aber mit dem guten Torf, der nicht umweltschädlich ist–

S: Da ist gar kein Torf drin!

K: Gar kein Torf… siehst du, ich habe gar keine Ahnung von Garten, ich muss dann deinen Blog lesen! Aber das fand ich cool, dass sich nicht drei Leute gemeldet haben, die alle einen Blog über Nachhaltigkeit machen wollen, das fände ich dann vielleicht auch ein bisschen langweilig. Sondern solche unterschiedlichen Sachen. Und ich habe dauernd das Beispiel Nachhaltigkeitsblog benutzt, schon bevor ich dich quasi kannte. Weil man sich halt unter dem Bloggen was vorstellen kann und es relativ weit verbreitet ist und Nachhaltigkeit so ein Trendthema ist. Außerdem wohne in so einer Ökostadt hier in Tübingen, hier geht es ja sehr grün und öko zu. Von daher hat sich das dann irgendwie angeboten, dass ich, wenn ich ein Beispiel gebraucht habe, gesagt habe: „Stell dir vor du machst ein Blog zum Thema Nachhaltigkeit.“ Jetzt denke ich immer an dich, wenn ich so ein Beispiel bringe.

S: Schön!

K: Da kannst du dir vielleicht noch ein paar Tipps rausnehmen, wenn mir spontan noch irgendwelche Sachen einfallen. Wir haben ja für das Mentoring nicht das Ziel gehabt, dass wir es jetzt schaffen, innerhalb von vier oder fünf Wochen diesen kompletten Blog auf die Beine zu stellen, weil das ja ein bisschen zu viel gewesen wäre. Was waren denn so für dich die Punkte, die dir wichtig waren oder die du in dieser Zeit erreichen wolltest?

S: Mir war zum Einen vor allem das Blog-Konzept und das Thema wichtig, weil ich da ja wie gesagt schon so lange geschwankt habe und damit halt auch nie wirklich in die Pötte gekommen bin. Wenn ich kein Thema habe, wie soll ich dann anfangen einen Namen zu finden, ein Design zu machen und Artikel zu schreiben? Deshalb war das so der erste wichtige Schritt, den ich im Mentoring mit dir machen wollte.

Als zweites, wovor ich halt auch wirklich Schiss hatte, kam die Namensfindung. Darüber habe ich natürlich auch immer so nachgegrübelt und da habe ich gedacht, das ist auch eine der ersten Sachen, über die man so nachdenkt, wenn man die Idee hat: „Okay, ich mache einen Blog. Und wie nenne ich das jetzt?“ Ich hatte da vorher auch schon eine ellenlange Liste in meiner Notizen-App mit Namensideen. Aber dadurch, dass ich immer beim Thema und Konzept geschwankt habe, habe ich natürlich auch nie einen Namen gefunden. Deshalb war das zweite große Ziel für das Mentoring: einen Namen zu finden.

K:  Ich kenne das, wenn man das Gefühl hat, man hat so ungefähr inhaltlich eine Idee, was man machen will, aber man braucht dann ja einen Namen, bevor man den Blog einrichten kann. Dann braucht man noch irgendwie eine Art von Logo oder sowas und dann braucht man irgendwelche Farben und man muss ein passendes Design raussuchen…

S: Und man kann ja auch schon gar keine Domain registrieren, wenn man keinen Namen hat, da fängt es dann schon an.

K: Genau. Und ich glaube das blockiert super viele Leute. Beim Bloggen ist es vielleicht noch mal schlimmer, weil man da ja z.B. was die Farben und die Gestaltung angeht, mehr Spielraum hat als beim Podcast. Bei einem Podcast brauchst du quasi nur ein Titelbild, da kannst du zur Not ja auch was Schlichtes nehmen und es später auswechseln, wenn du da noch nicht sicher bist, wie du das gestalten willst. Aber bei einem Blog ist das ja wirklich wichtig. Es gibt ja hunderttausende WordPress-Themes, wo man sich dann entscheiden muss: Was will ich? Schriftarten auswählen, das gehört ja alles mit dazu und ich kenne das von mir selbst auch, dass man so blockiert ist und dann ein paar Namensideen hat… Aber keine fühlt sich so richtig an und dann will man doch nicht damit loslegen und so, von daher kenne ich das.

S: Ich meine an sich ist das ja auch nicht in Stein gemeißelt im Internet, auch bei einem Blog. Ich meine: Selbst das Design kann man später noch mal irgendwie anpassen und ändern. Oder wenn man jetzt sagt: „Okay, der Blogartikel war jetzt total bescheuert, den will ich nicht mehr“, dann kann man den zur Not noch rausnehmen oder umschreiben. Aber einen Blognamen hinterher zu ändern, das ist schon sehr schwierig. Insofern war da halt auch schon ein bisschen Druck dahinter: „Das muss jetzt der passende Name werden.“

K: Du hast es gerade vielleicht schon angedeutet, aber was war denn so die Herausforderung dabei, weshalb du das jetzt alleine noch nicht hinbekommen hast? Oder weshalb du dich dem noch nicht richtig gewidmet hast, sondern jetzt innerhalb dieses Mentorings machen wolltest? Du bist ja als virtuelle Assistentin zumindest schon strukturiert und so weiter. Also bei dir war ja weniger das Problem, dass dein Zeitmanagement all over the place war, sondern das waren ja eher andere Sachen.

S: Ja, also durch die Selbstständigkeit hat sich da bei mir in den letzten Jahren schon echt viel getan, was so Zeitmanagement und Struktur angeht. Das Problem waren zwei Sachen, glaube ich.

Zum einen, dass ich, wie ich vorhin schon gesagt habe, beim Konzept und beim Thema immer wieder so ein bisschen geschwankt habe, dass ich mich da nicht festlegen konnte und hinterfragt habe und mich da so im Kreis gedreht habe. Dafür war das Mentoring halt wirklich gut, weil ich mit dir offen darüber reden konnte und dann Feedback von dir bekommen habe. Dadurch ist es mir halt leichter gefallen, mich festzulegen und bei einer Idee, bei einem Konzept zu bleiben.

Die andere Sache ist auch dieses „Zeit finden und Zeit nehmen“, also die Prioritätensetzung. Der Blog ist halt schon mein Hobby, also es ist jetzt kein Business, keine Arbeit in dem Sinne. Aber im Gegensatz zu anderen Hobbys kostet es halt auch schon Hirnschmalz, also es ist nichts, wobei ich meinen Kopf ausschalten kann. Wenn ich im Garten herumwerke, in der Erde wühle, dann kann ich dabei meinen Kopf ausschalten. Oder wenn ich spazieren gehe, dann gehe ich einfach raus in die Natur und da brauche ich auch nicht mit dem Kopf denken. Da denke ich beim Fotos machen vielleicht über die Bildkomposition nach, aber das war es dann auch. Und so viel Spaß mir der Blog auch macht, es ist halt auch schon anstrengend und kostet auch Kraft. Insofern ist das halt immer so ein bisschen hinten runtergefallen mit dem Blog. Da waren halt auch die regelmäßigen Termine mit dir sehr hilfreich. Ich konnte dann nicht sagen: „Ach nee Kato, ich habe diese Woche keine Lust, an meinem Blog zu arbeiten.“ Ich wollte aber, ich will ja auch immer was machen an meinem Blog. Also zum einen das Feedback von dir hat da sehr geholfen, dass ich einfach mit jemandem darüber reden konnte und zum anderen einfach die regelmäßigen Termine, dass ich da dann auch wöchentlich Fortschritte gemacht habe.

“Der Blog ist halt schon mein Hobby, also es ist jetzt kein Business, keine Arbeit in dem Sinne. Aber im Gegensatz zu anderen Hobbys kostet es halt auch schon Hirnschmalz…”

Bloggerin Sabine

K: Ja, ich glaube den letzten Punkt haben bisher alle gemein gehabt. Dass man sich dadurch, dass man einen Termin hat, gezwungen fühlt, quasi jetzt auch wirklich noch ein bisschen was zu machen. Dadurch, dass man Termine hat, sagt man sich: „Ich will nicht unvorbereitet zum Termin gehen, ich will nicht ohne irgendeine Art von Fortschritt zum Termin gehen“, oder „Ich will nicht die Gelegenheit, meine Fragen zu stellen, verstreichen lassen.“ Deshalb macht man dann halt ein bisschen was, so dass man zumindest ein bisschen was zeigen kann und dadurch ja auch auf neue Ideen kommt, wie man weiter machen kann. Wir haben ja vorhin schon darüber gesprochen, dass es schwierig ist, wenn man sich mit seinem Konzept und seinem Namen noch nicht sicher ist und so weiter. Magst du kurz erzählen, wie du jetzt vorgegangen bist oder wie du jetzt „zu einer Lösung“ gekommen bist? Vielleicht ist das ja Inspiration für andere Leute, die noch in dieser Situation sind.

S: Genau, was das Konzept und das Thema angeht, das waren zwei Sachen. Das erste war ja, dass zu mir gesagt hattest, dass ich meine Artikelideen noch mal aufschreiben soll, um so eine Art Mindmap zu machen und da mal den roten Faden zu finden, was ich eigentlich machen will. Das war sehr hilfreich, weil ich da wirklich gemerkt habe, dass mir diese Kombination von den Themen Küche, Garten und Nachhaltigkeit sehr wichtig ist, dass ich mich da nicht nur auf ein Thema beschränken möchte und mich da nicht einschränken möchte. Ich hatte auch mit dir noch mal darüber geredet, ob das so geht, dass ich da so mehrere Themen kombiniere. Das war das eine, noch einmal mit dir darüber zu reden, ob die Themenkombinationen passt und mit der Mindmap nach dem roten Faden in meinen Ideen zuschauen.

Dadurch ist mir klar geworden: Die Nachhaltigkeit ist wirklich der rote Faden, der das alles zusammenhält. Zu schauen: „Okay, was kann ich denn in meinen Alltag an Nachhaltigkeit integrieren?“ Das macht mir Spaß. Das war das eine. Das war glaube ich so der erste Schritt und dann die (Blog-)Recherche. Das war auch noch mal ganz, ganz wichtig. Wo ich einfach noch mal recherchiert habe: Was gibt es denn schon für Blogs in diesem Bereich? Sowohl Küche und Garten als auch Nachhaltigkeit, oder eben auch schon Blogs, die diese Themen vereinen. Das hat auch noch mal sehr viel Klarheit gebracht. Es hat echt Zeit gekostet, aber es war wirklich gut. Und auch sehr gut, dass ich dafür wirklich eine Excel-Tabelle angelegt habe, wie du vorgeschlagen hast, in die ich dann reingeschrieben habe: „Okay, das und das gefällt mir, so machen die das. Das finde ich doof auf der Seite.“ Da auch noch mal gezielt nach Negativbeispielen zu gucken wie du vorgeschlagen hattest. Da waren teilweise auch sehr, sehr gruselige Blogs. (lacht). Und da halt einfach noch mal Klarheit zu finden: „Was will ich, was will ich anders machen? Was mag ich und was nicht so?“ Das war echt gut. Von der Themenwahl her oder vom Design oder von den Funktionen her.

Bei mir sticht da immer die Druckfunktion bei den Rezepten raus. Ich finde das so nervig bei Koch- und Food Blogs, wenn die da die wunderbarsten Rezepte haben und dann kann ich mir das nirgends ausdrucken, sondern nur den einen langen Blogartikel mit tausend Fotos drin. Ich bin so ein Mensch, ich drucke mir das Rezept aus und hänge mir das an den Kühlschrank zum Kochen. Da wird es sicher andere geben, die sich das auf dem Tablet angucken; es ist wahrscheinlich auch nicht so nachhaltig, das auszudrucken aber –(lacht). Ich bin dann einfach jemand, der dann auch auf den Rezepten rumschreibt und insofern war die Druckfunktion etwas, das ich unbedingt haben möchte in meinem Blog.

“Dadurch ist mir klar geworden: Die Nachhaltigkeit ist wirklich der rote Faden, der das alles zusammenhält.”

Bloggerin Sabine

K: Ja, ich finde das super. Ich muss dich auch noch mal dafür loben, dass du dir da so viel Zeit genommen hast. Ich finde das total wichtig, weil man dadurch eben wie du schon gesagt hast, sieht: „Was gefällt mir bei anderen Blogs? Was gefällt mir gar nicht? Was will ich besser machen?“ und so weiter. Im besten Fall findet man sogar Blogs, die man cool findet, und die man sich dann aufschreiben kann, dass man später mal mit denen in Kontakt tritt und was mit denen zusammen macht. Es gibt beim Bloggen ja keine Konkurrenz in dem Sinne. Selbst wenn die dann zu ähnlichen Themen schreiben, es wird ja nie genau das gleiche sein und deshalb kann man da dann auch mal schon die Fühler ausstrecken, mit wem man sich denn vernetzen möchte.

Auch deinen USP raus zu arbeiten, also zu sagen: „Was ist bei mir das Besondere?“ Also diese Kombination von Themen, die bei den meisten eher einzeln auftauchen, eine gute Druckfunktion und so weiter. Da kannst du dir dann schon Gedanken machen, was du da haben willst und ich glaube, viele Leute sind da so ein bisschen ignorant. Zum Beispiel wenn du jetzt sagst: „Ich will einen Blog machen zum Thema Küche und Garten und ich will das kombinieren. Ich hab‘ sowas bisher noch nicht gesehen und ich bin jetzt die Erste, die sowas macht.“ Und die legen dann einfach los. Ich finde sowas halt irgendwie ein bisschen blöd, weil du dadurch total viel Potenzial verlierst, eben diese Erkenntnisse zu haben, die du vorhin beschrieben hast. Damit, dass du dir auch Negativbeispiele aufgeschrieben hast und so. Deshalb finde ich das immer schade, wenn die Leute ihre Scheuklappen aufsetzen und einfach loslegen, ohne sich die Zeit zu nehmen, vorher noch mal zu gucken: „Was gibt es da eigentlich schon? Wie kann ich mich da einfügen oder abheben?“ Von daher finde ich es gut, dass du das so ausführlich gemacht hast.

Zu deinem Blognamen, den wir noch nicht verraten wollen an dieser Stelle, gab es aber auch noch eine witzige Story, wegen der ich dir gerade eine Podcast Folge noch mal extra aufgenommen habe (lacht). Die Namensfindung war ja auch noch eine Sache, wegen der du viele Listen gemacht hast und so. Magst du da noch was zu erzählen, wie du da vorgegangen bist?

S: Genau, die Namensfindung ist mir auch echt schwergefallen. Selbst als ich dann das Konzept und das Thema hatte, habe ich da echt nochmal lange für gebraucht. Ich hatte ja wie gesagt schon so eine Liste mit Ideen und allem und hatte da vorher immer mal im Hinterkopf darüber nachgedacht. Während des Mentorings habe ich mir dann noch mal richtig Zeit genommen dafür. Ich denke, das war auch wichtig, auch wenn ich am Anfang doch sehr frustriert war. Ich habe dann wirklich nochmal Listen gemacht, einfach das, was mir zuerst eingefallen ist. Dann hab‘ ich nochmal im Prinzip so Mindmaps gemacht, also mit Wortassoziationen: „Was fällt mir zum Thema Küche ein? Was zum Thema Essen, Ernährung, Garten, Natur, Umwelt, Nachhaltigkeit?“ Alles Mögliche. Das hat mich alles nicht so richtig auf den grünen Zweig gebracht. Ich habe mich dann auch unter den Apfelbaum gelegt, in der Hoffnung, der Perspektivwechsel hilft. Ich hatte dann auch so ein paar Ideen; aber entweder war es nicht da Richtige, oder das gab es schon irgendwie in der Richtung. Dann hatte ich im Prinzip Glück und einen Geistesblitz. Ich bin Zug gefahren und habe gedacht: „Okay jetzt hast du so 25 Minuten Zugfahrt und denkst jetzt noch mal drüber nach, der nächste Termin mit Kato rückt immer näher.“ (lacht)

K: Der Druck, der Druck!

S: Ja! Und auf der Zugfahrt, da ist er mir dann eingefallen, mein Name. Dann habe ich auch gleich auf dem Handy angefangen zu googeln und zu Hause bei Ecosia den Namen gesucht und da gab es einen Eintrag und erst mal dachte ich mir: Okay. Und dann: „Ein Sexforum? Was geht denn jetzt?“

K: Ja, dein Blogname war wohl anscheinend benutzt worden, um eine Sexstellung zu beschreiben oder wie genau?

S: Also ich habe dann diese Forumsdiskussion aufgemacht und hab darin rumgelesen: Wo kommt denn jetzt dieses Wort vor? Und dann war das keine Sexstellung, sondern ein Witz oder keine Ahnung was. Also es war auf jeden Fall total seltsam, aber nicht relevant. Dann hattest du mich glaube ich noch mal darauf gebracht, wirklich bei Google zu gucken und nicht nur bei Ecosia und dann kamen dann doch noch andere Suchergebnisse. Aber es ist ein zweiteiliger Name, den ich jetzt habe und das war einfach nur die Kombination von zwei Worten und nicht direkt das Wort als solches, als Namen. Insofern war das dann alles gut.

K: Also steht deinem Blognamen nichts im Wege. Und ich finde den auf jeden Fall cool, man kann mit der Grafik was Witziges daraus machen.

S: Ja, auf alle Fälle. Ich bin auch sehr, sehr glücklich mit dem Namen und je länger ich darüber nachdenke, desto besser finde ich ihn.

K: Super, so sollte es auch sein mit einem Namen fürs Projekt. Bei den anderen beiden Mädels – Juliane hat ja eine Kurzgeschichte geschrieben und die Katinka arbeitet an ihrem Buch – habe ich das auch schon gesagt: Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so läuft, aber ich hatte von ihren Inhalten garnicht so viel Ahnung und das war eigentlich ganz gut. Also worum es genau in der Kurzgeschichte geht, oder worum es genau in dem Buch geht. Ich habe auch vom Medium Kurzgeschichte keine Ahnung. Ich habe abgesehen von der Schule noch nie eine Kurzgeschichte geschrieben und es ist jetzt auch nichts, was ich als Passion Project machen wollen würde. Bei beiden war es aber eigentlich ganz gut, weil wir uns dann auf den Prozess konzentrieren konnten und eher auf so Sachen wie Entscheidungen und Struktur erstellen und so weiter eingehen konnten. Und weniger auf Dinge wie: „Schreibe ich das jetzt so in den fünften Absatz auf der dritten Seite oder schreibe ich das um?“ Sowas haben wir gar nicht besprochen.

K: Bei dir war es ja jetzt anders, weil ich vom Medium Blog ziemlich viel Ahnung habe und ich mir unter dem Thema Nachhaltigkeit zumindest Vieles vorstellen kann oder ein paar Aspekte kenne, die dazu passen. Du hast ja jetzt natürlich nicht den Vergleich, aber sind dir irgendwie Situation aufgefallen, in denen du dachtest: Das ist jetzt gut oder das ist jetzt schlecht, dass ich selber vom Thema Bloggen viel Ahnung habe? Oder in denen dir das aufgefallen ist, dieses Verhältnis zwischen Fachwissen zum Medium und so weiter und einfach nur dieser Prozessbegleitung?

S: Also ich denke an vielen Stellen war es ja auch einfach hauptsächlich der Prozess, also Themenfindung, Name finden. Das kann man ja auch auf andere Projekte übertragen. Ich meine du hast mir jetzt keinen Technik-Support oder so gegeben. Den habe ich ja in dem Sinne auch nicht gebraucht. An einer Stelle war es natürlich sehr hilfreich, dass du auch Ahnung von Blogs hattest, als es dann um das Theme ging. Da konntest du mir ja dann so ein, zwei Sachen vorschlagen, wo ich dann nach Themes gucken kann. Da war dein Wissen natürlich hilfreich; aber ansonsten waren es glaube ich hauptsächlich Sachen, die man auch auf andere Projekte übertragen kann. Wie gesagt, die Findung von Thema und Name und das Konzept, einfach die regelmäßigen Treffen und dass ich mit dir offen über das Projekt und meine Gedanken und Ideen sprechen konnte. Dass ich da im Prinzip von einem Außenstehenden Feedback bekommen habe. Ich meine klar rede ich da auch mit anderen drüber, aber das war irgendwie was anderes als wenn ich da mit meinem Mann oder mit meinen Freunden drüber reden würde. Da kannst du nochmal anders Feedback geben, weil du in der Materie halt anders drinsteckst, wie du ein Passion Project umsetzt.

K: Das finde ich gut. Ich hab nämlich darüber nachgedacht, dass ich das eigentlich gut fand bei den anderen beiden, dass ich nicht so wirklich wusste, was jetzt deren Inhalte sind und ich von dem Medium an sich nicht so viel Ahnung habe und habe dann gedacht: Nun, bedeutet das im Umkehrschluss, dass ich jetzt nicht so eine gute Mentorin bin für irgendwelche Blogs oder Podcasts oder Webseiten? Oder halt Sachen, wo ich selber viel Erfahrung mit habe. Aber das stimmt schon, diese Konzeptarbeit und so weiter, das ist ja eigentlich unabhängig. Klar, bei einem Blog z.B. kann man ja einfacher mit Kategorien und so arbeiten, als jetzt z.B. bei einem Instagram-Account oder sowas, wo es auf den ersten Blick immer der gleiche Post ist und man sich immer durch den Inhalt irgendwie abgrenzen muss. Aber das war glaube ich nicht so spezifisch, dass das irgendwie so eine große Rolle gespielt hat.

S: Ja, ich würde das auch auf keinen Fall als Hindernis sehen, wenn du Ahnung von der Materie hast, sondern als Bonus. Das mit dem Konzept erarbeiten und so, das ist ja bei allen Projekten gleich und wenn es halt noch etwas ist, wovon du Ahnung hast, dann kannst du auch noch extra Tipps geben. Aber wenn nicht, ist auch nicht schlimm weil ich denke, dass es auch Probleme bei den Mentorings gibt, die eher so Konzeptarbeit und Zeitmanagement und sowas betreffen.

K: Ja. Das merke ich mir mit dem Bonus, das gefällt mir, die Formulierung. „Als Bonus oben drauf hab‘ ich Ahnung vom Bloggen.“ (lacht)

S: Alles eine Frage des Blickwinkels. (lacht)

K:  Das stimmt, ja. Du hast ja gerade schon gesagt Zeitmanagement und so weiter, das war jetzt bei den anderen beiden Mädels irgendwie ein großes Thema. Was mich z.B. gefreut hat: die Katinka, die hat sich jedes Jahr einen Kalender gekauft und hat den immer nach zwei Wochen nicht mehr verwendet. Deshalb liegt da jetzt ein Haufen leerer Kalender auf Ihrem Schreibtisch und dieses Mal hat sie sich dann wirklich ihren bereits gekauften 2018 Kalender wieder vorgenommen und benutzt ihn seitdem. Das finde ich total cool. Da wäre jetzt die Frage: Gab es bei dir jetzt auch irgendwas – also wie gesagt, ich glaube dein Zeitmanagement ist schon ganz gut – irgendwas, was sich jetzt nachhaltig (nachhaltig, haha) verändert hat seit dem Mentoring? Dass du irgendwelche neuen Gewohnheiten etabliert hast oder irgendwas Neues machst?

S: Also neu vielleicht nicht unbedingt, aber mir sind zwei Dinge noch mal bewusst geworden. Zum einen mache ich ja sowieso schon Zeitplanung, bzw. Zeitmanagement für mich selber, dass ich mir aufschreibe: „Okay, was will ich heute machen? Was sind meine Ziele für die Woche?“ Auch auf Monate oder auf ein Jahr plane ich, was ich so bei meinen Projekten erreichen will. Mir ist nochmal bewusst geworden, wie wichtig es ist, dass ich auch zurückschaue. Dass ich schaue: „Okay, was habe ich diese Woche geschafft? Was habe ich diesen Monat geschafft? Was habe ich erreicht?“ Dass man nicht nur sieht: Das und das habe ich wieder nicht geschafft oder vor mir hergeschoben. Sondern, dass man auch sieht: Ja das und das und das habe ich eben geschafft. Ich habe jetzt ein Blogkonzept. Ich habe jetzt einen Namen, ich habe die Domain registriert und ich hab das und das jetzt installiert. Dass man das halt für sich selber noch mal sieht, das gibt auch einfach Motivation, weiterzumachen, dass man nicht nur dieses Negative hat.

Die zweite Sache ist, dass mir noch mal bewusst geworden ist, dass ich bei dem Blogprojekt selber nicht so ganz konsequent bin. Dass ich es halt einerseits als Hobby betrachte, weil es kein Projekt oder irgendwas ist, womit ich mir ein zweites Standbein in der Selbständigkeit aufbaue, womit ich irgendwie Geld verdienen will. Auch wenn es mir dann natürlich als Referenz dienen kann und das Ganze auch positiv beeinflussen kann, aber letztendlich ist es ein Hobby, eine Freizeitbeschäftigung. Dass ich auf der anderen Seite aber dann häufig doch versuche, es in meinen Alltag mit einzuplanen, dass ich abends oder am Wochenende kaum was an dem Projekt dran mache. Das ist mir vor allem bei unserem Abschlussgespräch noch mal so richtig bewusst geworden, dass ich da ein bisschen inkonsequent bin und das ein bisschen unterschiedlich behandle.

Dadurch ist mir halt noch bewusst geworden – das habe ich auch am Anfang schon mal gemeint – es ist ein Hobby und eine Freizeitbeschäftigung, aber eins, wo ich jetzt auch wirklich Hirnschmalz reinstecken muss. Wo ich halt auch wirklich mit dem Kopf arbeiten muss. Da habe ich halt in der Freizeit nicht immer den Kopf noch dafür. Bei anderen Hobbys mache ich halt eher was Körperliches oder zumindest was, wo ich den Kopf abschalten kann nach einem langen Tag. Das muss ich irgendwie noch ein bisschen auflösen. Mal schauen, wie ich das in Zukunft vielleicht noch besser managen kann.

“Mir ist nochmal bewusst geworden, wie wichtig es ist, dass ich auch zurückschaue.”

Bloggerin Sabine

K: Ja, es ist ja quasi: Du sitzt vor dem Laptop und machst irgendwas und das ist ähnlich, wie wenn du für einen Kunden in deiner Selbstständigkeit in deren WordPress Seite einen Text einpflegst und dieses Mal pflegst du quasi deinen eigenen ein. Das ist natürlich – wie du schon gesagt hast – auf der einen Seite gut, weil du das dann als Referenz benutzen und sagen kannst: „Hier, ich habe selber auch einen Blog, den ich pflege. Ich weiß, wie man mit WordPress arbeitet.“ Aber auf der anderen Seite fehlt diese krasse Trennung, wie wenn du jetzt sagst: „Ich ziehe mir jetzt meine Gummistiefel an und geh in den Garten oder schnapp mir meine Kamera.“ Und da hast du aber selber noch nicht so richtig eine gute Lösung gefunden oder bist noch am Ausprobieren, wie du das so ein bisschen trennen kannst?

S: Ja, da bin ich noch sein bisschen am Grübeln. Im Moment stockt das mit dem Blog wieder so ein bisschen, weil ich halt noch ein zweites Projekt (was man eigentlich nicht so unbedingt machen sollte), ein Fotoprojekt habe. Und da habe ich auch wirklich eine Deadline Ende Oktober, wo das fertig sein muss. Aber da muss ich dann halt jetzt nach dem Urlaub, wenn ich aus Island wieder da bin, noch mal schauen, wie ich das besser aufteilen kann. An sich sind die technischen Sachen oder so nicht so das Ding. Klar gibt es da auch mehr Probleme und das nervt und kostet Kraft aber dieser Hirnschmalz, den man dann rein steckt in die Texte und sowas – Mal schauen, wie ich das mache. Da habe ich noch nicht die perfekte Lösung für mich gefunden.

K:  Also wenn du eine Lösung findest, dann fände ich das mega cool, wenn du das dann noch mal irgendwie teilen könntest. Ich glaube das Problem haben im Endeffekt viele. Man muss ja nicht mal selbstständig dafür sein; aber wenn man z.B. so einen Bürojob hat oder so, dann ist vielleicht – auch wenn man eigentlich Lust drauf hat – die Überwindung groß, sich dann abends noch mal an den Computer zu setzen und dann für den eigenen Blog oder eine andere „Hirnschmalz-Arbeit“ etwas zu tun. Von daher denke ich dieses Problem haben viele und da finde ich das dann spannend, wenn du Bescheid sagst, wenn du irgendwie was ausprobiert hast, was für dich gut funktioniert. Dann können wir das vielleicht noch weiter teilen.

S: Ich habe auch schon zwei Ideen. Einmal ob ich mir einfach einen bestimmten Tag festlege, wo ich was dran mache. Da ist dann aber wieder so die Sache, sich dann wirklich selbst dran zu halten an so eine Vereinbarung, die man mit sich selber trifft. Und dann war die zweite Idee, ob man sich dann vielleicht einen Accountability Buddy sucht. Also jemanden, mit dem man sich dann verabredet und damit dann sozusagen ein bisschen das Mentoring ersetzt, also die regelmäßigen Termine. Dass man dann sagt: „Okay, dann und dann machen wir was an unseren Projekten, du an deinem und ich an meinem.“ Dass man dann einfach jemandem hat, der einem ein bisschen in den Hintern tritt.

K: Ja, das ist eine gute Idee und vor allem finde ich das gut, wenn dieser Accountability Buddy nicht unbedingt der eigene Partner ist oder so. Das kann ja dann auch vielleicht ein bisschen die Beziehung belasten, wenn man dem sagt: „Hey, ich will meinen Blog demnächst fertig haben, bitte tritt mir in den Hintern, wenn ich abends auf der Couch sitze und irgendeinen Quatsch im Fernsehen gucke. Erinnere mich daran, dass ich stattdessen was an meinem Blog machen soll. “ Und dann macht die Person das und dann sagt man: „Aber das ist was anderes, gerade bin ich viel zu müde. Ich muss jetzt hier Bachelorette gucken.“ Nicht, dass ich dir zutraue, dass du Bachelorette guckst, aber ich glaube das läuft jetzt gerade wieder an.

S: Also wir gucken eigentlich gar kein Fernsehen.

K: Ja oder dass du irgendwas anderes machst, auf anderen Blogs liest oder irgendwie ein Spiel spielst oder sowas.

S: Also ich gucke schon Serien, sehr viel, aber halt kein Fernseher.

K:  Das Konzept „Accountability Buddy“ kennt jetzt vielleicht nicht jeder. Da sucht man sich jemanden, der vielleicht sogar was Ähnliches macht, der vielleicht auch gerade einen Blog starten möchte. Dann hält man sich gegenseitig accountable, erzählt sich gegenseitig, was man für Ziele hat, was man machen möchte. Die andere Person denkt dann auch ein bisschen mit und sagt: „Hast du das denn jetzt geschafft? Du wolltest doch diese Woche den Über mich-Text schreiben.“ Und dass die andere Person vielleicht auch ein kleines bisschen Druck aufbaut, wenn man es nicht gemacht hat oder im besten Fall vielleicht dann auch noch mal irgendwie einen Tipp auf Lager hat oder einen motivieren kann oder so. Ich glaube das ist eine gute Idee, wenn du jemanden findest oder wenn in meiner Community gerade auch jemand an der gleichen Stelle ist, der seinen Blog fertig machen will, vielleicht kann man euch dann ja irgendwie matchen. Das wäre ja eine gute Idee. Was erhoffst du dir denn oder was sind denn so deine Ziele, wenn der Blog demnächst fertig ist?

S: Dass ich damit dann andere Menschen inspiriere, mehr auf die Nachhaltigkeit in ihrem Alltag zu achten. Und dass das halt kein Zwang werden soll, sondern eben auch Spaß machen kann und Spaß machen soll. Einfach zu zeigen: das ist nichts Schlimmes. Manche sind ja auch so: „Vegetarier, Veganer, nee das will ich überhaupt nicht.“ Und ich denke, es muss ja auch keiner vegan oder Zero-Waste oder Selbstversorger oder was weiß ich werden. Aber dass jeder halt einfach wirklich mal für sich schaut: „Was kann ich machen und was nicht? Kann ich vielleicht nur einen Tag in der Woche ohne Fleisch essen? Oder muss ich wirklich im Winter Erdbeeren essen von der anderen Seite der Welt? Tut es da nicht auch der Apfel oder was anderes?“ Solche Sachen einfach.

Das zum einen, inspirieren und zum anderen aber auch ein bisschen aufklären. Ich denke, viele Sachen sind den meisten einfach nicht so bewusst. Wie z.B. mit dem Torf in der Blumenerde. Wenn du einfach stinknormale Blumenerde im Baumarkt, im Gartenmarkt kaufst, da ist überall Hochmoortorf drin und dafür werden immer noch unsere Moore abgebaut. Und alle reden über Klimaschutz.

Genau, einfach Inspiration, mal ein bisschen darüber nachzudenken: „Was kann ich an Nachhaltigkeit in meinem in meinen Alltag integrieren, was ist mir vielleicht auch zu viel und behalte ich auch trotzdem bei?“ Aber ich kann mir z.B. nicht vorstellen, vegan oder vegetarisch zu leben. Weniger Fleisch ist absolut kein Problem, mache ich jetzt auch schon sehr lange, aber komplett darauf zu verzichten, das kann ich mir halt nicht vorstellen.

“Ich will andere Menschen inspirieren, mehr auf die Nachhaltigkeit in ihrem Alltag zu achten.”

Bloggerin Sabine

K: Ich habe auch schon mehrmals gesagt, dass ich das total erfrischend finde, dass du so einen sehr pragmatischen Ansatz hast und nicht so missionarisch „ganz oder gar nicht“-mäßig. Sondern dass es bei dir darum geht, Kompromisse zu finden oder einfach mal zu gucken: Vielleicht gibt’s irgendwelche kleinen Sachen, die einen gar nicht so sehr einschränken, wie man sich das jetzt vorstellt wenn man sagt: Ich darf jetzt nie wieder grillen und mein Steak auf den Grill (- grillt man Steak? Wahrscheinlich nicht -) meine Würstchen hier auf den Grill hauen im Sommer und muss jetzt an einem Gemüsespieß knabbern. Sondern dass es auch so kleine Sachen sein können, wie man diesen nachhaltigen Gedanken in seinen Alltag einbringen kann. Da bin ich sehr gespannt drauf, wie das dann später aussieht.

S: Also das ist mir auch ganz wichtig, eben da pragmatisch ranzugehen und Kompromisse zu finden, weil ich halt so das Missionarische oder das Absolute sag ich mal bei anderen auch echt nicht mag. Wenn da jemand so mit dem Zeigefinger kommt und sagt: „Du darfst auf keinen Fall das und das machen oder das und das kaufen“, regt sich immer so mein innerer Rebell oder Trotzkopf und sagt: „Ich will aber!“ Das muss halt jeder für sich selber entscheiden können denke ich, und da will ich einfach so ein bisschen inspirieren und auch einfach die Infos an die Hand geben, was aus Nachhaltigkeitssicht doof oder halt nicht doof ist.

K: Das finde ich super und ich glaube dein Konzept ist auch schon sehr ausgereift. Jetzt geht’s nur noch darum, dass du ein bisschen Hirnschmalz zusammenkratzt, um das jetzt fertigzumachen, aber da bin ich auf jeden Fall gespannt drauf, wie das dann am Ende aussieht. Und mit dem Namen! Ach, ich würd’ ihn so gern enthüllen; aber das sehen die Leute dann selber, wie dein Blog heißt.

S: Das darf noch ein kleines bisschen ein Geheimnis bleiben.

K: Ja. Okay, super. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, hier darüber zu sprechen und ein bisschen deinen Prozess offenzulegen. Das finde ich immer super spannend, wenn Leute erzählen, wie sie ihr Konzept entwickelt haben oder wie sie dann irgendwie ein Problem gelöst haben. Von daher hoffe ich, dass wir damit jetzt auch Leute inspiriert haben!

S: Ja, das hoffe ich sehr. Ich finde es bei anderen auch immer total spannend zu sehen, was hinter den Kulissen abläuft und wie sie zurecht kommen.

K: Ja, genau. Super. Dann wünsche ich dir ganz viel Erfolg natürlich auch für das Fotoprojekt und ganz viel Spaß im Urlaub! Ich beneide dich, mach bitte Fotos und bring die mit!

S: Ich glaube, daran wird’s nicht scheitern!

K: Sehr gut! Danke dir und hab noch einen schönen Tag!

S: Dankeschön, dir auch! Vielen Dank für das Interview und das Mentoring!

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